🤔„Ich will Storytelling in meinem Marketing verwenden, weiß aber nicht, wie ich anfangen soll.“

Diesen Satz höre und lese ich immer wieder von meinen Leser:innen und Kund:innen. Und ich verstehe es gut: Wenn wir uns Storytelling als DAS Konzept und DIE Methode anschauen, das wir unbedingt beherrschen sollten in unserem Marketing, kann uns das Ziel übergroß vorkommen.

So groß, dass wir nicht wissen, wie wir anfangen sollen.

Und als Konsequenz erst gar nicht anfangen.

Oder darauf warten, bis wir mal Zeit haben, uns so richtig damit auseinanderzusetzen. Dann kommt aber oft das Leben dazwischen, einige Verdrängungsmechanismen und wir schieben das Vorhaben immer mehr nach hinten.

Damit aus dem „irgendwann mal” nicht ein „niemals” wird, und du ab heute deinen Content lebendiger, authentischer und somit überzeugender gestalten kannst, stelle ich in diesem Artikel 3 einfache und vor allem sofort gehbare Schritte vor.

1. Make it simple! Die einfachste Formel.

Wenn du ganz am Anfang stehst und einfach nur starten willst, ein ungewöhnlicher Ratschlag von mir an dieser Stelle:

Bitte beschäftige dich NICHT mit der Heldenreise.

Die Heldenreise ist super und im weiteren Verlauf deines Weges zum Storyteller / zu der Storytellerin wirst du wieder auf diese zurückkommen. Für deinen Start mit lebendigem Content im Newsletter, im Blog oder auf Social Media kannst du mit folgendem Aufbau starten:

STORY – MESSAGE – STORY

Es geht darum, die Botschaft, die du mit deinen (potenziellen) Kund:innen teilen möchtest, in einen leicht zugänglichen Kontext zu integrieren. Für den Kontext bettest das, was du sagen möchtest, inmitten einer Story ein. Für die Story empfehle ich dir etwas, was du aus deinem Alltag kennst, z. B.

  • etwas, was du von einem Freund, einer Kundin oder einer Kollegin gehört hat
  • etwas, was du kürzlich gelesen hast oder gehört hast
  • etwas, was du erlebt hast, z. B. im Café, auf dem Spielplatz, auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt
  • etwas, worüber du letzte Zeit oft nachgedacht hast

Hier ein Beispiel aus meinem Newsletter, in dem ich die Botschaft vermitteln wollte, warum es wichtig ist, im Business persönliche Sachen zu teilen und die Leser:innen dazu einladen wollte, meinen Blogartikel zu lesen, in dem es genau darum geht:

STORY

„Habe ich dir schon mal erzählt, dass ich in meinem früheren Leben (also während meines 40-Stunden-Jobs im Konzern) oft Rückenschmerzen hatte? In ruhigeren Zeiten, wenn ich es geschafft habe, ab und zu ins Fitnessstudio zu gehen, wurden die Beschwerden weniger. Als ich Mutter wurde, klappte das gar nicht mehr. Sodass die Schmerzen zu meinem tagtäglichen Begleiter wurden.
Bis meine Ayurveda-Ärztin mir die ShaktiMat empfohlen hatte.
(Falls du fragst: „Schaktiwaaas?“ Es ist eine Akupressurmatte 😁)
Seitdem liege ich jeden Tag drauf.
Während ich meinen Mittagsschlaf halte.
🧘‍♂️
Wer mich kennt, weiß: Wenn ich etwas richtig toll finde, erzähle ich es weiter. Wann immer es passt: beim Elternabend, in der Beratungsstelle über die weiterführende Schule für meinen großen Sohn, im Kundengespräch, im Austausch mit meiner Kooperationspartnerin.

Ich erwähne es also immer wieder. UND schaue (öfter als du vielleicht denkst) in strahlende Gesichter, die sagen „Ich auch!“.
Und in dem Moment, in dem ich zurückstrahle, gibt es ein unsichtbares „High Five“:

auf unsere Gemeinsamkeiten
auf ähnliche Herausforderungen
auf mögliche Lösungen
auf unsere Verbindung

 

MESSAGE

Wenn ich weiß, dass jemand auch eine ShaktiMat hat, weiß ich, dass er:sie vermutlich auch jemand ist, der solche Matten nicht als Quatsch abstempelt und vor allem jemand ist, der offen ist für ungewöhnliche Lösungen. Vielleicht neugierig ist …

Warum erzähle ich dir das in diesem Newsletter?

Erstens: Ich will dir hiermit zeigen, dass das Erwähnen scheinbar unwichtiger Details aus unserem Alltag und unserem Leben sehr wohl relevant ist in unserem Business, weil es Verbindung schafft.


STORY

Zweitens: Ich würde so gerne wissen, ob du auch eine ShaktiMat hast … 😉

Falls nicht, ich bin mir sicher, wir finden andere Gemeinsamkeiten. 🙌

Schau doch mal in meinen neuesten Artikel rein, in dem ich über 7 Erkenntnisse aus zwei Jahren Selbständigkeit berichte und schreibe mir, wo du dich wiederfinden konntest!

 

Ich fange mit der ShaktiMat an, gehe dann zu meiner Botschaft rüber und höre wieder mit der ShaktiMat auf.

Übrigens, wenn du regelmäßig solche Beispiele sehen möchtest, abonniere gerne meinen wöchentlichen Newsletter. Dort wende ich diese Formel (fast) immer an.

💌

2. Who are you really? Dein Warum & deine Werte.

 

Jetzt denkst du vielleicht:

„Cool, dass es so einfach geht.

Aber kann ich denn jede einzelne Geschichte nehmen, die mir so einfällt?”

Meine Antwort:

„JEIN.

Prinzipiell machst du es dir aber einfacher, wenn du dich hier an deinen Werten und deinem Warum grob orientierst.“

Wenn du weißt, wer du bist und was dir wichtig ist, fällt es dir leichter, die Geschichten zu finden, die sowohl zu deinem Business (also deiner Positionierung) passen als auch zu deiner Persönlichkeit.

Bei mir geht es ja immer um Geschichten. Aber auch um Intuition, um Mut, um Echtheit und um Ehrlichkeit.

Dann müssen die Geschichten, die ich erzähle gar nicht Storytelling- oder Marketingbezogen sein. Sie entspringen auf ganz natürliche Art und Weise meiner Werte-Brille.

Bei dem Beispiel Authentizität & Echtheit betrachte ich die Welt durch genau dieses Filter:

  • Wann bin ich authentisch? Wann bin ich mir selbst treu? Und wann nicht?
  • Wann tun es andere? Wann tun es andere gar nicht? Und wie fällt es mir auf?

Dann kann die Geschichte auf dem Spielplatz passieren, in unserer Kleingarten-Anlage oder auch während ich mir meine Lieblings-TV-Show „Sing meinen Song – das Tauschkonzert” anschaue. Ich kann sie alle verwenden, um dazu einen Link zu meinen Inhalten machen. Mit großer Wahrscheinlichkeit treffe ich damit den Nerv meiner Zielgruppe, die ja schon wegen der Werte und wegen meinem Content z. B. meinen Newsletter abonniert hat.

Um das auf das Beispiel der ShaktiMat zurückzuführen: meine Werte lebe ich u. a., indem ich mit Yoga und Ayurveda versuche, mich möglichst gut zu kennen und so authentisch wie möglich zu leben. Deswegen kam ich auch zu der ShaktiMat und war offen dafür, diese auszuprobieren.

Wenn du dich näher mit deinen Werten befassen möchten, lade dir hier das Workbook „Storytelling & Werte” herunter.

3. Just start! Sammle und teste.

Diesen Schritt unterteile ich mal in zwei kleinere Schritte:

Schritt A: Sammeln

Es gibt Menschen, die von Natur aus Geschichten erzählen und welche, denen es schwerer fällt, auf Geschichten zu kommen. Meistens liegt es NICHT daran, dass sie keine Geschichten zu erzählen haben. Sondern eher daran, dass sie ungeübt darin sind, nach Geschichten Ausschau zu halten.

All das ist am Anfang total normal und reine Übungssache. Ich hatte schon öfter Kund:innen, die bisher sehr sachliche Marketingtexte veröffentlicht haben und im Gespräch spannende, einzigartige und authentische Geschichten zu erzählen hatten.

Um sich hierin ein wenig zu üben, empfehle ich die folgende Aufgabe:

Schreibe dir jeden Abend eine kleine Geschichte auf, die dir am Tag passiert ist. Entweder als vollständigen Text oder auch nur in Stichpunkten, wenn du wenig Zeit hast. Wenn es dir leichter fällt, spreche die Geschichte in dein Handy ein (ich nutze hier die App Sprachmemos).

Sie kann spektakulär sein oder aber auch recht banal. Wichtig ist, dass du die Story mit einer Emotion verbindest. Vielleicht hat sie dir eine Erkenntnis gebracht oder hat dich berührt, dich zum Nachdenken gebracht, dich erschrocken, dich wachgerüttelt, dich überrascht, dich zu Tränen gerührt, dich wütend gemacht, usw.

Erlaube dir, vermeintlich unspektakuläre Geschichten aufzuschreiben. Du musst sie ja nicht sofort veröffentlichen. Du baust dir einfach nur ein Reservoir auf, eine kleine Goldgrube. Und: vor allem übst du dein Gehirn darin, in deinem Alltag nach Geschichten Ausschau zu halten.

Schritt B: Testen (und mutig sein)

Weiterer Schritt in dem Prozess ist das Überwinden der Angst vor der Sichtbarkeit.

Diese Angst ist sehr verbreitet, INSBESONDERE, wenn es um persönliche Storys geht.

Ich kann diese Angst sehr gut nachvollziehen und bin kein Fan von dem Ratschlag „einfach herauszugehen”.

Um es dir aber einfachER zu machen, kannst du folgende Sachen ausprobieren:

  • starte mit Geschichten, die dir leichter fallen z. B. eher mit der Story darüber, dass du lieber an die Nordsee reist als nach Asien statt die Burnout-Story (für die habe ich selbst auch ein bisschen gebraucht)
  • starte mit einem Medium, das dir mehr Sicherheit bietet und du nicht direkt das Gefühl hast, du müsstest dich vor Millionen Menschen offenbaren, von denen dich noch jeder öffentlich kritisieren oder angreifen kann. Du könntest also in deiner Mastermind starten oder in deinem Newsletter. Wenn du merkst, dass du dich ganz wohl damit fühlst und auch die Reaktionen gut sind, kannst du dich weiter hinaus trauen, z. B. auf Social Media oder in ein Podcast-Interview.

 

ZUM SCHLUSS …

… ermutige ich dich, loszugehen! 💛

Du wirst sehen, dass deine Inhalte, die Geschichten beinhalten, viel mehr Verbindung zu deinen (potenziellen) Kund:innen schaffen werden und dir deutlich helfen werden, in Erinnerung zu bleiben und einen Unterschied zu machen.

Zusammengefasst nochmal die 3 Schritte:

1. Make it simple! Die einfachste Formel.
Starte klein, ohne Heldenreise und ausgefeilte Strategien. Probiere die Formel des Einbettens deiner Message in eine Story. Mache deine Texte lebendig und authentisch. Und schenke ihnen endlich die Sichtbarkeit, die sie verdienen.

Apropos authentisch…

2. Who are you really? Dein Warum & deine Werte.
Starte bei dir und zeige deinen einzigartigen Fingerabdruck, in dem du immer wieder dich authentisch und wahrhaftig zeigst. Mit dem, was dich antreibt. Mit dem, wofür du stehst. Der Vorteil: die (potenziellen) Kund:innen, die ähnlich ticken, bauen schnell Vertrauen zu dir auf und du ziehst nur die Menschen an, die wirklich mit dir arbeiten wollen.

Und last but not least:

3. Just start! Sammle und teste.
Gehe Geschichte für Geschichte raus und prüfe immer wieder, WAS du teilen willst und WO. Nur du bestimmst das Tempo und den Umfang. Egal wie schnell die Geschwindigkeit und wie groß der Mut (oder die Angst). Gehe los und starte.

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  1. Toll geschrieben und sehr hilfreiche Impulse!
    Vielen lieben Dank Margot!

    P.S.: JA…auch ich habe eine Shaktimat, bin aber weniger konsequent in der Anwendung als Du 😉

    1. Liebe Katrin,
      freut mich, dass du die Impulse hilfreich findest.
      Ich hoffe, sie bringen dich ins Tun (vielleicht auch bei der Shaktimat ;))
      Margot

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