Dankbar zum Geburtstag

Am 1. November feiert meine Selbstständigkeit ihren Geburtstag. 

Sie wird 4 Jahre alt.

🍰

Denn 2020 war es so weit.

So richtig offiziell. 

Vollzeit.

Davor habe ich alles und nichts gemacht: Webseiten gebaut (besser gesagt, versucht, sie zu bauen), Flyer gestaltet und irgendetwas auf Facebook gebastelt. 

Am 1.11.2020 wusste ich aber, was ich will. 

Und noch wichtiger: ich wusste ein bisschen mehr, wer ich bin. 

Auf diese vergangenen 4 Jahre schaue ich unheimlich dankbar zurück. Denn auch, wenn die Idee aus einer Krise heraus entstand und der Weg nicht immer einfach war, ist unterwegs so viel Wundervolles passiert.

Der Weg hat mich so vieles gelehrt. 

Mich mit tollen Menschen zusammengebracht.

Vor allem hat er mich zurück zu mir selbst heimkommen lassen.

💛

Hier die wichtigsten Erkenntnisse meiner 4-jährigen Selbstständigkeit:

💡Erkenntnis #1:
Nur frei sein ist auch nicht die Lösung


Als ich so arbeiten durfte, wie ich wollte, war ich endlich frei!
 
Davon habe ich schon immer geträumt.

Manchmal bin ich im Bademantel bis 11 Uhr durch die Wohnung geschlichen, mir den dritten Kaffee gemacht und die vierte WhatsApp-Sprachnachricht an meine Freundin geschickt.

Manchmal bestand die Freiheit darin, den Newsletter zu schicken, WANN ICH WILL.

Mutige Entscheidungen zu treffen, wenn mir danach ist.

Im Rahmen dieser Freiheit baute sich ein wenig Frust auf.

Und zurückblickend hatte ich das Gefühl, dass ich nicht vorwärtskomme.

Zumindest nicht so, wie ich wollte. 

Also holte ich mir Strategien, Strukturen und Verbindlichkeiten hinzu.

Ich baute mir einen Rahmen, der mir hilft, Halt zu finden.

Kontinuität aufzubauen.

Und mich an „meine frei gewählten“ Prozesse zu halten.

Damit ich DARIN frei sein kann.


💡Erkenntnis #2: 

Ich erlaube mir meine eigene Definition von Professionalität

Ich wollte endlich Margot sein.

Mich nicht mehr verstellen.

So sein, wie ich bin.

Von Anfang an gelang es mir viel besser als in der Festanstellung.

Mich aber selbst so annehmen, wie ich bin, hat noch ein wenig gedauert.

Dabei begleitet mich immer wieder die Frage:

„Wie viel Authentizität verträgt Professionalität? “

  • Ist es schlimm, wenn mir mal das S-Wort ausrutscht? 
  • Darf ich kurzfristig absagen, weil mein Kind krank ist? 
  • Wirkt es unprofessionell, wenn ich den Termin erst in vier Wochen anbiete, damit ich nicht überlastet bin?

Ich habe gelernt, dass Authentizität Woche für Woche und Tag für Tag Mut erfordert.

Und ein ehrlich gemeinter Anspruch, meinen Kund:innen das möglichst Beste zu bieten, reicht. 

Mir zumindest.

Ob es allen anderen reicht? Ich weiß es nicht.

Ich habe mir selbst das Versprechen gegeben, mich nicht mehr zu hintergehen.

Und in der Achtsamkeit mit mir selbst, mein Bestes den anderen zu schenken. 

💝


💡Erkenntnis #3:

Keinen Plan B zu haben, kann auch vom Vorteil sein


Wenn jemand meiner Mutter sagt, es wäre mutig gewesen, dass sie mit Mitte 30 mit ihrer ganzen Familie nach Deutschland gezogen ist, antwortet sie immer: „Es war nicht Mut. Es war Verzweiflung.“

Mit meiner Selbständigkeit war es ähnlich. 

Der Weg zurück in eine Festeinstellung war solch ein No-Go, dass ich mir selbst keine Option frei hielt.

Also blieb mir nichts anderes übrig, als Woche für Woche, meinen Mut zu üben: 

  • meinen ersten Newsletter zu versenden.
  • den fünften Newsletter zu versenden, auch wenn sich beim letzten ein paar Leute abgemeldet haben,
  • anfragen, ob ich einen Workshop halten kann,
  • noch eine Anfrage schicken, auch wenn letztens eine Absage kam,
  • ein Folgeangebot heraussenden
  • ...

Was mir vor vier Jahren schlaflose Nächte bereitet hat, mache ich jetzt mit Leichtigkeit.

Und stecke mir immer wieder neue Ziele, die mich ein bisschen fordern. 

Aber nicht überfordern.

Ganz sanft und achtsam.

In meinem Tempo.

🐌


💡Erkenntnis #4:

Gut, dass ich nicht aufgegeben habe


Ich weiß noch, wie ich am Anfang meiner Selbstständigkeit die 100 K auf mein Visionboard darauf geklebt habe. Meine damalige Mentorin sagte, das wäre ein Minimum.

Je mehr Zeit verstrich und je langsamer mein Jahresumsatz stieg, desto mehr fühlte ich mich als absolute Versagerin.

Ja, es ging bei mir sehr langsam voran. Und ja, das geht bei manchem vielleicht schneller...

Aber mein Leben ist wie es ist (zu Corona-Zeiten, mit zwei Kindern zu Hause, während andere so viel Zeit wie noch nie hatten). 

Und ich war damals so wie ich war: noch geschwächt von meinem Burnout und nicht voller Zuversicht und Selbstvertrauen.

Ich dufte mich in Akzeptanz üben, meine Wunden heilen und mich dann entfalten. 

Es sah eine lange Zeit gar nicht so aus, als ob das hier funktionieren könnte.

Gut, dass ich die Hoffnung nicht aufgab.

Dass ich nicht aufgegeben habe. 

🙏🏽

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  1. Liebe Margot,
    herzlichen Glückwunsch zu deinen 4 Erkenntnissen. Und natürlich auch zu deinen 4 Jahren eigenes Business.
    Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und ganz viele weitere tolle Erkenntnisse.
    Schön, dass wir uns begegnet sind und du mich meinem eigenen Weg unterstützend begleitest.
    Alles Liebe für dich und ganz viel Erfolg weiterhin.
    Hendrike

  2. Liebe Margot,

    danke für Deine Erkenntnisse 💕 mir geht es genauso wie es Dir erging und manchmal möchte man aufgeben.
    Aber dann denkt man über die Alternative nach und wie sehr man liebt was man tut, dann kommen Deine Erkenntnisse genau richtig ❤️💯

    Vielen Dank und alles Liebe, Christin

    1. Danke liebe Christin für deine Zeilen. Ja, es tut immer so gut zu wissen, dass wir alle an dem einen oder anderen Punkt struggeln. In schwierigen Momenten vergessen wir oft, dass es ein Teil des Weges ist … 😌

  3. Liebe Margot,

    vielen Dank für deine ehrlichen Worte!

    Als Rentnerin, inzwischen stolze 67 Jahre jung, kann ich ziemlich genau nachvollziehen, was bei dir so abgelaufen ist – und wie sich das angefühlt haben muss.

    Da fühle ich mich glatt an meine eigene Situation erinnert: Drei Jahre nach der Pensionierung bin ich nochmal in ein neues Projekt gestartet.

    Wie bei dir, siehe Erkenntnis 1! 😉

    Die letzten Jahre war ich noch als Senior Consultant im Einsatz, doch irgendwann fühlte ich mich einfach nur noch ausgenutzt. Mein Netzwerk aus früheren Berufsjahren wurde fleissig ausgeschlachtet – und ich hatte zunehmend das Gefühl, meine eigentlichen Stärken irgendwo auf der Strecke zu lassen.

    Im Mai habe ich dann das Kapitel endgültig beendet, weil ich einfach keine Lust mehr hatte, mich in die Ecke drängen zu lassen. Seitdem investiere ich mit vollem Elan und einem Koffer voller Geduld in meine neue Dienstleistung.
    Noch ist es ein bisschen wie Gärtnern: Säen, pflegen und hoffen, dass bald die ersten Früchte zu sehen sind! 🍃

    Natürlich stecke ich jetzt auch ordentlich in Weiterbildungsprogrammen, wie zum Beispiel E-Mail-Marketing.
    Die Webseite wurde nach 20 Jahren wieder aufpoliert, mein erstes E-Book geht nächste Woche raus, und ich bin guter Dinge, dass ich bald auch was ernten darf. 🌻

    Deine Newsletter lese ich übrigens regelmässig und immer mit Freude.

    Für einen Weiterbildungskurs bin ich gerade noch nicht bereit, da aktuell andere Baustellen Priorität haben.
    Zurzeit stecke ich mitten in einer einjährigen Weiterbildung, und nächstes Jahr kommt dann gleich noch ein Online-Marketing-Training dazu.

    Bis dahin freue ich mich auf deine inspirierenden Artikel und wer weiss, was 2025 noch so alles mit sich bringt!

    Ich wünsche dir weiterhin viel Freude und vor allem auch viel Erfolg.

    Herzliche Grüsse

    Heidi

    1. Liebe Heidi,
      ja, es sieht wirklich so aus, als ob du gerade sehr viele richtige Samen gesät hast. 🌱 Ich wünsche dir bald eine erfüllende Ernte und freue mich insbesondere, dass du nach der Pensionierung neu startest. Ein großartiges Beispiel dafür, dass es nie zu spät ist … 💛
      Danke für deine Zeilen und deine lieben Worte.🙏🏽

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